Wenn die Arbeit ruft: Ständige Erreichbarkeit gefährdet die Gesundheit
Antje Efkes & Team | 12. Dezember 2016

Wenn die Arbeit ruft: Ständige Erreichbarkeit gefährdet die Gesundheit

Lesen Sie öfter mal dienstliche E-Mails nach Feierabend? Ruft Ihr Chef Sie auch am Wochenende an? Von rund einem Viertel der Berufstätigen wird erwartet, dass sie auch außerhalb ihrer Arbeitszeit erreichbar sind. Doch diese Erreichbarkeit kann sich negativ auf die Leistungsfähigkeit und auf die Gesundheit auswirken – selbst wenn sie von den Beschäftigten freiwillig gewählt ist, positiv empfunden oder als notwendig angesehen wird. Das zeigt eine wissenschaftliche Studie der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga). Demnach leiden Berufstätige, die auch in ihrer Freizeit für den Job auf Abruf bereitstehen, häufiger unter schlechterem Schlaf. Der Anteil der Beschäftigten, die wegen der permanenten Erreichbarkeit nicht zur Ruhe kommen, sich schlecht erholen oder gedanklich von der Arbeit lösen können, ist signifikant größer als bei Berufstätigen mit klar abgegrenzter Freizeit. Erholungsphasen werden einfach immer wieder durch Phasen der Arbeit unterbrochen oder verkürzt. Zudem fällt es den Betroffenen schwerer, sich in der Freizeit ausreichend von ihrem Job zu distanzieren. Doch die Vermischung von Arbeit und Privatleben belastet auch die Partnerinnen und Partner: 68 Prozent gaben an, durch die Erreichbarkeit ihres Lebensgefährten beeinträchtigt zu sein. Was die Trennung von Arbeit und Freizeit betrifft, äußerten viele Befragte das Bedürfnis nach klareren Grenzen: Ein Großteil der befragten Erreichbaren (60 Prozent) wünscht sich gesetzliche oder betriebliche Regelungen für die Erreichbarkeit. Bei ihren Partnern liegt die Quote bei 83 Prozent. Fast 70 Prozent der Lebensgefährten gaben an, Erreichbarkeit nach der Arbeit sollte komplett entfallen. Quelle: Pressemitteilung „iga.Studie: Ständige Erreichbarkeit führt zu Defiziten bei Schlaf und Erholung – Beschäftigte wünschen sich Regelungen für Erreichbarkeit“ vom 25.07.2016