Toilettenlisten und Schutzmasken
Antje Efkes & Team | 20. April 2020

Toilettenlisten und Schutzmasken

Die ansonsten verlässlich geöffneten sanitären Anlagen: verschlossen. Die Versorgung mit einer warmen Mahlzeit oder einem frischgebrühten Kaffee im Kiosk oder Restaurant: Fehlanzeige. Schutzmasken: ein rares Gut. Die weltweit grassierende Corona-Pandemie bringt im Berufsalltag von Lkw-Fahrern ganz neue Herausforderungen mit sich. Selbst das Händewaschen ist kompliziert.

Die schwierige Situation der Fahrer brachte Angeles Sierra von der spanischen Niederlassung von SPEDION auf eine wunderbare Idee. Sie überlegte, wie sie die – für die Versorgung der Bevölkerung so wichtige – Arbeit der Fahrer in ihrem Land in Zeiten strikter Ausgangssperren und staatlich verordneter Schließungen unterstützen könnte und begann zu recherchieren. Das Ergebnis: Eine Liste mit Infos zu zugänglichen Toiletten, Duschen und Versorgungsmöglichkeiten im Land, die sie gemeinsam mit Alexandra Schilk täglich aktualisiert und den Transportunternehmen und Fahrern über die Webseite der spanischen SPEDION Niederlassung sowie über soziale Medien wie Facebook, Whats App und LinkedIn zur Verfügung stellt. Eine kleine Geste mit großer Wirkung!

Eines weiteren Problems hat sich ihr Kollege David Lado López angenommen. Wie in vielen anderen Ländern ist die Versorgung mit Schutzmasken auch in Spanien problematisch, da die Nachfrage das Angebot übersteigt.

Mithilfe von Materialspenden von SPEDION España und den Mitarbeitern setzt er den ihm zur Verfügung stehenden 3D-Drucker für die Produktion von Schutzmasken ein, die er kostenlos verteilt. Ebenfalls eine großartige Initiative.

Auch in Deutschland kommt es durch die Corona-Krise zu Problemen durch verschlossene Toiletten, mangelnde Versorgungsmöglichkeiten oder überteuerte Lebensmittel in Tankstellenshops. Nach Beschwerden durch die Fahrer hat sich die Lage zumindest an einigen Autobahnraststätten inzwischen ein wenig verbessert. In den 330 bundesweiten Sanifair-Einrichtungen beispielsweise sind der Toilettenbesuch und das Duschen aktuell sogar kostenfrei möglich. An 16 Autohöfen der Kette Tank & Rast werden außerdem Speisen zum Außer-Haus-Verkauf angeboten. Nähere Infos zu den Stationen gibt es hier .

Es gibt aber noch deutlich Luft nach oben. Um gezielt Verbesserungen des Zustandes zu erreichen bitten der Bundesverband Güterverkehr und Logistik (BGL), die Fachverlage ETM Verlag (FERNFAHRER, trans aktuell, lastauto omnibus) und Springer Fachmedien München (TRUCKER, Verkehrsrundschau) um Mithilfe durch die Fahrer. Wer Missstände bei der alltäglichen Versorgung während der Tour erlebt, soll diese unter genauen Angaben von Ort und Zeit melden. Infos dazu hat unter anderem die Fachzeitschrift Eurotransport hier bereitgestellt.

Wer kennt weitere Aktionen, Initiativen oder Infos, die aktuell helfen, die Arbeit der Berufskraftfahrer zu unterstützen? Schreibt uns – wir freuen uns über jeden Tipp!