Nachwuchssorgen: Jeder zweiten Spedition fehlen ausgebildete Fahrer
Antje Efkes & Team | 15. November 2012

Nachwuchssorgen: Jeder zweiten Spedition fehlen ausgebildete Fahrer

Jetzt ist es amtlich: In Deutschland herrscht ein eklatanter Mangel an Lkw-Fahrern. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von TÜV Rheinland unter bundesweit 250 Speditionen. Laut TÜV-Studie bestätigen 84 Prozent der befragten Betriebe einen spürbaren Mangel an qualifizierten Berufskraftfahrern, etwa die Hälfte sei direkt vom Fahrermangel betroffen. Knapp drei Viertel geben an, dass ihnen ein bis drei Fahrer fehlen. Bei mehr als jedem vierten Logistikbetrieb fehlen sogar mehr als fünf Lkw-Chauffeure. Als Hauptgrund für den Fahrermangel sieht ein Drittel der Befragten die unattraktiven Arbeitsbedingungen. Der Job des Berufskraftfahrers geht mit einer hohen psychischen und körperlichen Belastung einher. Die Bezahlung ist im Vergleich zur erbrachten Leistung als zu gering einzustufen. Zudem genießt kaum eine Berufsgruppe in der Öffentlichkeit ein so schlechtes Image wie die Berufskraftfahrer. 18 Prozent nannten das schlechte Image als Hinderungsgrund. Knapp acht Prozent machen den Wegfall der Bundeswehr für den Führerscheinerwerb als Ursache verantwortlich, vier Prozent monieren zu wenig Ausbildungsstellen für den Nachwuchs. Jürgen Brauckmann, Vorstand Mobilität beim TÜV Rheinland, fordert ein Umdenken im Sinne der Verkehrssicherheit: „Alle Beteiligten – Unternehmen, Verbände, Politik und Bundesagentur für Arbeit – sollten dafür sorgen, dass die Sicherheit auf deutschen Straßen nicht auf der Strecke bleibt, denn der Verantwortliche für die Verkehrssicherheit ist und bleibt der Mensch.“ Möchten Sie dem Fahrermangel in Ihrem Haus aktiv entgegenwirken und Ihre Arbeitsplätze attraktiver gestalten? Alle Details zur TÜV-Studie finden Sie unter www.tuv.com/presse.