BAG-Studie: Kraftfahrer und Rampenbetreiber uneinig über Situation an der Laderampe
Antje Efkes & Team | 28. Mai 2018

BAG-Studie: Kraftfahrer und Rampenbetreiber uneinig über Situation an der Laderampe

Engpässe, Wartezeiten, Informationsdefizite und unklare Leistungsverpflichtungen an der Laderampe sorgen immer wieder für Ärger. Dabei ist die Rampe ein wichtiges Nadelöhr für einen gut funktionierenden Güterverkehr. Jetzt hat das Bundesamt für Güterverkehr eine Studie zu den Abläufen an der Laderampe vorgelegt. Dafür wurden 778 Kraftfahrer und 87 Rampenbetreiber befragt – und es ist nicht verwunderlich, dass die Antworten und Einschätzungen weit voneinander entfernt liegen. Hier die wichtigsten Ergebnisse:

  • 47 Prozent der Kraftfahrer gaben an, dass sich in den letzten fünf Jahren die Wartezeit verlängert Bei den befragten Rampenbetreibern waren es nur gut 16 Prozent. Verbindliche Informationen über die Wartezeit erhält lediglich eine Minderheit der Fahrer.
  • 90 Prozent der Kraftfahrer müssen ihr Fahrzeug mehr oder minder häufig selbst entladen. Nur neun Prozent müssen dies nie tun. 40 Prozent der befragten Rampenbetreiber hingegen gaben an, dass Fahrer an ihren Rampen nie selbst entladen müssen.
  • 65 Prozent aller Fahrer und rund 32 Prozent aller Rampenbetreiber gaben an, nicht immer zu wissen, ob die Zuständigkeit für die Fahrzeugentladung vertraglich geregelt sei oder nicht. Die Hälfte der Kraftfahrer weiß im Vorfeld nie oder nur selten, ob sie ihr Fahrzeug selbst entladen muss. Bei ausländischen Fahrern ist dieser Anteil mit 65 Prozent besonders hoch.
  • Der persönliche Umgang an den Rampen wird im Großen und Ganzen als positiv empfunden. 80 Prozent der befragten Rampenbetreiber und 60 Prozent der Kraftfahrer bezeichneten den persönlichen Umgang an der Rampe mit „eher positiv“ oder „sehr positiv“.
  • Nahezu alle Rampenbetreiber gewähren Fahrern Zugang zu ihren Sanitärräumen. Lediglich bei 2,4 Prozent der Befragten ist dies grundsätzlich nicht der Fall.
  • Über die Hälfte der befragten Fahrer hat regelmäßig mit Zeitfenstermanagementsystemen (ZMS) zu tun, die Wartezeiten verkürzen sollen. Deren Bewertung fällt überwiegend positiv aus. Allerdings ist der Anteil der Befürworter unter den befragten Kraftfahrern mit rund 57 Prozent geringer als unter den Rampenbetreibern mit rund 84 Prozent.
  • Viel Potenzial gibt es auch noch bei den Avisierungs- und Lkw-Abrufsystemen. Denn 60 Pro-zent der Fahrer und Rampenbetreiber gaben an, dass Informationen über die voraussichtliche Ankunftszeit von Fahrzeugen nie oder nur in seltenen Fällen flössen.

Alle Angaben gerundet. Die komplette Studie finden Sie hier, die Pressemitteilung des BAG zur Studie hier.